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Wir wollen mehr Konservatismus wagen!

1. Editorial: Lasst uns mehr Konservatismus wagen!

Im ersten „Ed. der Red.“ überhaupt geht es um Aufbruch durch einen Aufruf, den „Konservativen Aufruf“!

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Konservative!

Was war der Konservatismus in der Union? - Eine starke Stimme!

Was ist er hier und heute? - Ausgegrenzt und schwach gehalten!

Was wollen wir Konservative in der Union sein? - Wieder eine tragende, profilierte Säule der Partei!

 

Das konservative Profil der Union ist in der jüngeren Vergangenheit dramatisch abgeschliffen worden. Es wurde so verwässert, dass ihm heute allenfalls die Wirkung eines Globuli (Beruhigt, aber wirkt nicht!) zukommt.

Die konservative Säule in der Union steht (noch!), allerdings bröckelnd im Flachrelief!

Die CDU kommt pseudo-modern als Partei der Mitte daher („Moderne Volkspartei“). Hinter dieser Potemkin’schen Fassade ist sie programmatisch jedoch profillos, ausgebrannt und inhaltsleer, sie ist mehr „Schein“ als „Sein“, mehr Hülse denn Inhalt („Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben!“ = „Friede, Freude, Eierkuchen!“).

Ihre rechte Flanke hat sie preisgegeben, hat zugelassen, dass sich andere in der entstandenen Repräsentationslücke wie Parasiten im Wirtstier eingenistet haben. 

Dies muss geändert werden und diese geistige Reformation der Union muss bis auf weiteres politischer Daseinszweck aller Konservativen in ihr sein!

Die Unionsschwestern sind realistische und pragmatische (Macht-)Parteien, und damit, ob sie wollen oder nicht, konservative Parteien! Das ist ihre große Stärke, ihr Alleinstellungsmerkmal in der politischen Arena! 

Wir Konservative bauen keine theoretischen Luftschlösser im „Zukunftsland“ Utopia, wir lösen praktische Probleme im Hier und Jetzt. Wir sind „Macher“, keine „Träumer“. Für uns gibt es keine „linken“ oder „rechten“ Straßen, sondern gute oder sanierungsbedürftige! Mit uns gibt es keine avantgardistischen Experimente „am lebenden Objekt“, sondern überlegte Entscheidung auf der Basis von Erfahrungswissen.

Doch bei allem Pragmatismus muss es auch für die Konservative Prinzipien geben. Denn ansonsten wird aus dem pragmatischen Praktiker („Bekannt und
bewährt!“) schnell ein bräsiger Apparatschik („Haben wir immer so gemacht!“, „Könnte ja jeder kommen!“, „Meine Politik ist alternativlos!“), ein reiner „Techniker der Macht“.

Wir Konservative in der Union sind allerdings keine Technokraten, sondern realistische Idealisten. Darum haben wir uns in unserem Manifest „Der Kompass“ ein Menschen- und Gesellschaftsbild und eine klare Konzeption von Staat und Nation gegeben. Sie bilden das Wertefundament, auf dem wir unsere Politik anhand unserer 12 Konservativen Prinzipien ausrichten.

Wir sind lernfähig („Nichts ist so beständig, wie der Wandel!) und streben nach Verbesserung aufgrund Erfahrung, ohne Bewährtes aufzugeben („Konservativer Fortschritt“).

Wir müssen daher die Welt nicht neu erfinden oder sie uns „pippilotta-esk“ („Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!“) schönreden oder revolutionieren. Dies ist, was die Ideologen tun (mit denen haben wir nichts gemein!). Wir nehmen die Welt an, wie sie ist und versuchen Sie, wo es sinnvoll ist, zu verbessern („Respekt vor der Wirklichkeit“).

Wir sind weder reaktionär noch radikal noch „rechts“, sondern konservativ!

Wir jagen weder einer fixen Idee noch dem Zeitgeist hinterher, denn wir wissen: Was heute modern ist, ist morgen vielleicht schon konservativ und übermorgen möglicherweise bereits reaktionär.

Modern ist dabei alles, was den Reiz des Neuen hat und daher en vogue ist, sich aber erst noch beweisen muss (und sich oft genug nicht bewähren wird!). Reaktionär ist all das, was sich nicht bewährt hat, aber noch die Nostalgie der angeblich „guten alten Zeit“ in sich trägt. Konservativ ist, was sich bewährt hat und immer noch bewährt, und offen für erforderliche Veränderungen ist. Der wahre Konservative ist somit ein moderater Reformer, der nicht aufgrund einer Ideologie, sondern aufgrund von Erfahrung und dem Streben nach Verbesserung handelt.

„Linke“ Ideologen beanspruchen oft für sich die Moral, das Edle, das Gute, nutzen dabei aber – wenig edel - Phrasen, Frames und die Moralkeule der Political Correctness. Konservative werden von ihnen oft und völlig zu Unrecht „in die rechte Ecke“ gestellt.

Dies ist grundfalsch: Konservative und faschistische Ideologen sind nicht „eine Seite der gleichen Medaille“ sondern geborene Antipoden!

Wir Konservative in der Union sollten uns hiergegen beharrlich und selbstbewusst zur Wehr setzen und nicht den Ideologen und Moralisten die Deutungshoheit überlassen!

Vor allem aber dürfen wir nicht (und damit auch die Union als Ganzes!) aus falscher Scham gute konservative Ideen und Wähler fallenlassen! Nach wie vor muss gelten, dass es keine demokratische Partei rechts der Union geben darf und dass die Union keine Repräsentationslücke diesseits des „rechten Narrensaums“ zulassen darf!

Die Union muss daher ein starkes konservatives Element aufweisen und dies auch klar bekennen! Denn andernfalls wird sie von links und von rechts ausgezehrt!

Sie muss allen Vernünftigen, auch denen, die nicht modern, moralisch und intellektuell daherkommen, der „breiten Masse“, den „Bildzeitungslesern“ und sog. „kleinen Leuten“, eine politische Heimat und eine Stimme geben! Und sie muss ihre Sorgen ernst nehmen, sich basis-nah kümmern und Anwalt auch dieser Interessen sein! Kurz: Wir müssen Konservative mit Hirn und Herz sein, wir müssen mit Praktischer Intelligenz praktische Politik machen!

Die Union muss „Volkspolitik“ (für alle, im Gegensatz zur Klientel- und Minderheitenpolitik), pragmatisch, mit Vernunft und Augenmaß und ohne
ideologische Brille, Schere im Kopf oder Scheuklappen betreiben.

Die breite Masse denkt konservativ!

Wir Konservative wollen dabei nicht die Union „übernehmen“. Die Stärke der Union ist die Breite und die Tiefe ihrer Wurzeln. Die Wurzeln der Union sind konservativ, christlich-sozial und liberal. Sie bleiben alle drei auch in Zukunft starke Wurzeln, getreu dem alten und immer noch aktuellen, leider aber nicht mehr gepflegten, Wahlspruch:

Sicher, sozial und frei!

Was wir allerdings wollen, ist, dass die konservative Wurzel in der Union wieder gepflegt und beachtet wird. Nur wenn alle Wurzeln eines Baumes intakt sind, kann er wachsen. Nur wenn die konservative Wurzel gepflegt wird, kann die Union Volkspartei weit jenseits der 25% sein. Die Union muss sich ihres konservativen Potentials, ihrem wirklichen Alleinstellungsmerkmal, ihrer einzigartigen Stärke endlich bewusst werden!

Die Union der Zukunft muss (auch) konservativ sein oder sie wird nicht sein!

Nach 10 Jahren reiner Politik um des Kanzleramts und der Macht willen ist es an der Zeit, wieder konservative Ideen in die Union einfließen zu
lassen und den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben!

Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, Gemeinschaft und Verwurzelung, Evolution und Nachhaltigkeit, Subsidiarität und Leistung, Patriotismus und
Pragmatismus, Effizienz und Gerechtigkeit müssen Anknüpfungspunkte für eine neue Politik sein, um die anstehenden Probleme zu bewältigen:

Die Herausforderungen Chinas und Russlands, Klimawandel und Generationengerechtigkeit, Bildung und Fortschritt, die permanente Reform der Sozialsysteme, Immigration, Europäische Integration und Nation, Digitalisierung, sinnvolle Deregulierung und Vereinfachung1 (insbesondere der Verwaltung und des Steuersystems) bedürfen der Lösung! Diese Lösung muss die Menschen pragmatisch mitnehmen und darf sie nicht ideologisch überfordern!

Wir Konservativen in der Union sind hierzu bereit, denn wir haben einen Kompass!

 

***

Konservative!

Man sagt, dass nichts mächtiger sei, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ...

Unsere Zeit ist da ... und wir kommen!

Zersplittert nicht,

Vereinigt Euch in der Union!


1 “Corruptissima re publica plurimae leges“ !


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